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Ein „Leuchtturm“ in Bad Laer oder
wie kann der Verbrauch „grauer Energie“ verringert werden?
Besuch der Grünen beim Klinkerwerk Feldhaus in Bad Laer am 24.04.2024
Ziegelsteine gibt es seit 10000 Jahren, erste aus Brennöfen seit gut 5000 Jahren. Ein nächster großer Schritt wird in naher Zukunft Richtung Klimaschutz gehen müssen. Auch wenn noch Steine anderer Art aus dem Weg zu räumen sind, stimmen die Tatkraft und visionären Ideen vom Feldhaus‑Team hoffnungsvoll, dass ein Leuchtturm-Projekt zur Energie- und Wärmewende hier bei uns vor Ort erfolgreich sein wird.
Als „graue Energie“ wird die Energie bezeichnet, die z. B. bei einem Hausbau für die Fertigstellung der Rohstoffe und den Bau selbst verwendet wird. Im Rahmen einer Werksführung und anschließender Gesprächsrunde bei der Firma Feldhaus Klinker in Bad Laer mit Betriebsleiter Alexander Schröder und Konstruktionsleiter Alex Stricker konnten sich Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen aus dem Osnabrücker Südkreis über nachhaltige Produktion und den Einsatz erneuerbarer Energien informieren und diskutieren.
Das Werk, ein Familienunternehmen seit 165 Jahren, beschäftigt ca. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und stellt Klinker und Riemchen aus Ton her, die deutschlandweit und in über 40 Länder geliefert werden. Die Herstellung ist mit 8 Millionen kWh Strom und 80 Millionen kWh Gas pro Jahr sehr energieintensiv. Die entstehende Abwärme der Brennöfen wird schon jetzt als Fernwärme genutzt, mit der ganze Siedlungen in Bad Laer beheizt werden. Auf den Dächern des Werks wurde im Rahmen eines Pilotprojekts eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 10 MWp installiert, eine der größten Dachanlagen Deutschlands. Der erzeugte Strom soll zur Herstellung von Wasserstoff genutzt werden, der dann das Erdgas zum Befeuern der Brennöfen zumindest teilweise ersetzen kann. Um das Erdgas komplett durch „grünen“ Wasserstoff zu ersetzen, wären allerdings zusätzlich große Freilandanlagen notwendig.
Wie die Besucher erfuhren, stellt sich durch die wieder deutlich gefallenen Gaspreise und gekürzte Fördermittel die Errichtung eines Wasserstoff-Elektrolyseurs zurzeit leider nicht mehr wirtschaftlich dar. Hier besteht die Forderung nach einem Ausgleich der Verluste, um das Pilotprojekt fortführen zu können.
Belieferung mit Rohstoffen und Abtransport der Produkte erfolgt zurzeit ausnahmslos per LKW. Dabei führt die Trasse der Teutoburger-Wald-Eisenbahn (TWE) mit Anbindung an den Mittellandkanal direkt am Werksgelände vorbei. Wenn man für Transporte die Schiene und Wasserstraßen nutzen würde, bestünde aus Sicht der Grünen eine weitere Möglichkeit, die Nachhaltigkeit zu verbessern. Dies ist allerdings nach Auskunft des Betriebsleiters für das Werk bisher wenig attraktiv, da zu teuer, zu langsam und unflexibel. Hier herrschte Einigkeit darüber, dass dies Folgen der jahrzehntelangen Vernachlässigung der Transportwege Schiene und Wasser gegenüber der Straße seien.
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Ein interessanter Abend.
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